Mehr als 600 Menschen sind wohl bei dem Bootsunglück vor der griechischen Küste am 14. Juni umgekommen, darunter Frauen und Kinder. Was geschah in den letzten Stunden an Bord – und wer hat Schuld? Eine Rekonstruktion.
Video: Fromtex
Mehr als 600 Menschen sind wohl bei dem Bootsunglück vor der griechischen Küste am 14. Juni umgekommen, darunter Frauen und Kinder. Was geschah in den letzten Stunden an Bord – und wer hat Schuld? Eine Rekonstruktion.
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Die EU stellt der Untergang einmal mehr vor quälende Fragen: Nimmt sie Schiffsunglücke im Mittelmeer billigend in Kauf, weil sie Rettungsaktionen bis zum letzten Moment hinauszögert? Oder provoziert sie sie sogar, weil Staaten wie Griechenland unbedingt vermeiden wollen, dass die Geflüchtete bei ihnen an Land gehen?
Foto: Stelios Misinas/REUTERS
Das Bootsunglück vom 14. Juni ist das schwerste in Griechenland seit Jahren. Fotos zeigen drei überladene Decks, Menschen drängen sich dicht an dicht.
Nach den Schilderungen von Überlebenden fiel auf der fünftägigen Fahrt mehrmals der Motor aus, Essen und Wasser wurden knapp.
Foto: Hellenic Coast Guard/REUTERS
Mehrere Quellen bestätigen: Mindestens ein Frachtschiff brachte Lebensmittel und Wasser zum überfüllten Kutter.
Die Küstenwache traf nach eigenen Angaben schon Stunden vor dem Unglück am Schiff ein – die Passagiere sollen Rettungsangebote abgelehnt haben. Eine plausible Erklärung für das Kentern des Schiffes liefert sie nicht.
Foto: Hellenic Coast Guard/REUTERS
5.000 US-Dollar hatten die Geflüchteten bezahlt, um am 9. Juni im libyschen Tobruk auf den Fischkutter Richtung Italien zu steigen.
Mehrere Überlebende geben der griechischen Küstenwache die Schuld am Untergang des Kutters. Beim Abschleppen mit einem Tau wäre das Boot erst nach links und dann nach rechts gefahren und dabei gekippt. Die griechische Küstenwache bestreitet das.
Foto: Loulou d'Aki / DER SPIEGEL
sagte ein syrischer Überlebender dem SPIEGEL am Telefon.
Foto: Angelos Tzortzinis/AFP
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf Twitter: »Wir müssen weiter zusammenarbeiten, mit unseren Mitgliedstaaten und Drittstaaten, um solche Tragödien zu vermeiden.«
Foto: Dimitris Papamitsos/dpa/Symbolbild
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2014 fast 30.000 Menschen bei dem Versuch, Europa zu erreichen, vermisst oder ums Leben gekommen.
Foto: Iakovos Hatzistavrou/AFP/Symbolbild
Im April 2015 kentert ein Flüchtlingsschiff im Mittelmeer, 500 Menschen sterben.
Schon damals sagte die damalige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini:
Foto: Hellenic Coast Guard/AP/dpa/Symbolbild
kommentierte die damalige Grünenvorsitzende Simone Peter 2015. Die Flüchtlingsdramen seien eine Schande für Europa.
Foto: Laurin Schmid/dpa/Symbolbild
Bislang war die europäische Grenzpolitik von Rechtsbrüchen und fragwürdigen Deals mit Autokraten geprägt. Und mit der neuen Asylreform schottet sich Europa weiter ab.
Foto: Opielok Offshore Carriers/picture alliance /dpa/Symbolbild
So sollen ankommende Menschen aus als sicher geltenden Ländern künftig nach dem Grenzübertritt unter haftähnlichen Bedingungen in streng kontrollierte Aufnahmeeinrichtungen kommen.
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Innenministerin Nancy Faeser feiert den Kompromiss. Der Beschluss von Luxemburg sei ein historischer Erfolg
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Völkerrechtlerin Nora Markard erklärt im SPIEGEL-Interview, warum die Küstenwache am 14. Juni hätte helfen müssen:
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