Es ist das Jod!
Wie drei heldenhafte Ärzte die Schweiz vom Kropf erlösten.
Bis tief ins 20. Jahrhundert war die Schweiz ein medizinischer Sonderfall - ein gesundheitspolitisches Drittweltland, in dem Kropf und Kretinismus so verbreitet waren wie kaum sonstwo auf der Welt.
Die Rede ist vom Kropf, medizinisch Struma genannt. Die Krankheiten mit all ihren fürchterlichen Begleiterscheinungen trafen
alle Schichten, Städter:innen ebenso
wie Bauernfamilien auf den
entlegensten Höfen.
Auf jeden erkrankten Mann kamen drei Frauen mit Kropf, und als besonders
anfällig erwiesen sich Kinder.
Drei Landärzte fanden dann vor hundert Jahren ein ebenso einfaches wie effektives Mittel gegen das «Nationalübel». wie es damals genannt wurde: iodiertes Salz.
Weil wissenschaftliche Durchbrüche immer auch Verschiebungen im Macht- und Prestigegefüge einer Gesellschaft bedeuten, wehrte sich ein Teil des Establishments jedoch noch viele Jahre gegen die neue Erkenntnis, und das Drama nahm weiter seinen Lauf.
Nachdem irgendwann doch noch ein Happy End eintrat, gerieten die drei Ärzte, die eigentlich als Nationalhelden geehrt werden müssten, rasch in Vergessenheit.
Bis nun ein hartnäckiger und leidenschaftlicher Journalist ihre Geschichte entdeckt, akribisch recherchiert und aufgeschrieben hat.
Für seine Recherche hat Jonah Goodman nun den renommierten Prix Média gewonnen. Das ist der wichtigste Preis für Wissenschaftsjournalismus in der Schweiz.
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